10. September 2019
Veranstaltung von Networks & Politics in Kooperation mit dem Leibniz-Institut für Medienforschung | Hans-Bredow-Institut (HBI) und dem Alexander von Humboldt Institut für Internet und Gesellschaft (HIIG)
| Organisation: Matthias C. Kettemann (HBI) und Julia Pohle (WZB) Ob Fake Accounts, denen selbst echte Journalist*innen auf dem Leim gehen, Social Bots, die Stimmungsbilder verfälschen oder staatlich gesteuerte Desinformationskampagnen als Instrument von Interventionen: Passend auf Desinformation im Internet zu reagieren, besonders über sozialen Medien, gilt heute als eine der großen Herausforderungen für Politik, Unternehmen und Zivilgesellschaft. Medial wird die Gefahr oft im Ausland verortet: Staaten würden aus dem Ausland mittels Desinformationsoperationen angegriffen und demokratische Deliberationsprozesse damit unterwandert; Bot-Armeen und Click-Farmen würden die Kommunikation im Internet in Deutschland und anderen europäischen Ländern gefährden. Bedeutet das, es ist Frage der Cyberaußenpolitik, wie Desinformationskampagnen zu begegnen ist? Oder gilt ,go local’ auch hier: Sind es deutsche Akteure, die Desinformation im Netz verbreiten? Neue Initiativen wie die Open-Ended Working Group und die Group of Governmental Experts der Vereinten Nationen sollen die Diskussion zur Verantwortung von Plattformen bei der Bekämpfung von Desinformationen voranbringen. Weiter ist man schon in Brüssel: Die Plattform EU vs. Disinformation versucht medial gestreute Gerüchte durch rasche Reaktionen niederschwellig zu berichtigen. Manche Plattformen sind dazu übergegangen, mittels Algorithmen Desinformationsinhalte weniger stark zu streuen. Ist Technologie also die Lösung? Oder bedarf es einer Neuausrichtung der Cyberaußenpolitik, um auf globaler Ebene klarere Regeln zur Sicherstellung vertrauensbasierter Kommunikation zu entwickeln und bei Desinformationskampagnen aus dem Ausland effizient gegenzusteuern? Und vielleicht kann die Zivilgesellschaft helfen – mit Kampagnen wie #ichbinhier und kollektivem oder professionalisiertem Faktenchecken? Doch ist das genug? Am Dienstag, 10. September 2019, dem Vorabend des diesjährigen Internet Governance Forum Deutschland (IGF-D) diskutierten wir, was die EU, Regierungen, Unternehmen und die Zivilgesellschaft tun können, damit Online-Diskurse gesellschaftliche Kraft entfalten können und das Risiko einer Diskursmanipulation durch in- und ausländische Akteure minimiert wird. Dazu hatten wir die folgenden Gäste zu einer offenen Diskussion mit dem Publikum eingeladen:
Moderation: Julia Pohle, Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung (WZB) Im Anschluss an die Diskussion gab es Gelegenheit zum Netzwerken bei Snacks & Drinks. Einen Bericht über die Veranstaltung findet sich auf dem Politik & Gesellschafts-Blog von Wikimedia.
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